Am ersten Septemberwochenende des Jahres 2025 stach eine Flotte von neun Schiffen ins niederländische Wattenmeer, darunter unser weißer 22-Fuß-Kielschwerter, mit Kurs auf die Engelsmanplaat. Die Vorfreude war groß, denn ein solches Erlebnis schweißt zusammen und bleibt unvergessen.

Schon zur Mittagszeit erlebte unser Schiff sein erstes Trockenfallen. Trotz seitlicher Stützen grub sich der Kiel sieben Zentimeter tief in den Wattboden und das Boot neigte sich um drei Grad nach Backbord – ein aufregendes Erlebnis an diesem Wochenende! Die Crew musste handeln, um die Schräglage zu kontrollieren. Mit gezielten Maßnahmen gelang es, das Schiff mit einer Neigung von drei Grad nach Backbord zu stabilisieren.

Die Nacht brachte dann jenen magischen Moment, der uns allen im Gedächtnis bleiben wird. Bei hellem Mondschein und warmem Nachtwind fielen wir ein zweites Mal trocken, diesmal mit einer Schräglage von zehn Grad nach Steuerbord. Erst gegen sechs Uhr morgens kehrte das Wasser zurück und zwei Stunden später konnten wir die Rückfahrt in den Heimathafen antreten.

Die Erinnerungen an dieses Wochenende sind nicht nur in unseren Köpfen, sondern auch auf Fotos festgehalten: das Barfuß laufen auf der Engelsmanplaat im nassen Sand, der schräg liegende Kielschwerter im Mondlicht, die Crew beim Stabilisieren des Boots, die ersten Sonnenstrahlen über dem Watt. Jedes Bild erzählt ein Stück Geschichte.

Ulrich Heuser